1. Eintrag:
mit harter / eiserner / fester Hand
Bedeutung:
Beispiele:
- Krawalle in London: Cameron will mit harter Hand gegen Randalierer vorgehen
- Sie hatten das Bild eines Mannes vor Augen, der im Wilden Westen mit harter Hand für Ruhe und Ordnung sorgte
- Robert Pujol führt die Regenschirmfabrik seiner Frau mit harter Hand
- Der Dekabristenaufstand bestärkte den reaktionären Nikolaus in seiner Überzeugung, Russland müsse mit eiserner Hand regiert werden
- Seine Diözese, die er bei seinem Amtsantritt in einem desolaten Zustand vorfand, regierte er trotz häufiger Abwesenheit mit fester Hand
Ergänzungen / Herkunft:
Besonders interessant ist hierbei das Wort "eisern". Es ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und bedeutete zunächst "aus Eisen bestehend".
Die Eigenschaft des Eisens, beständig zu sein, führte in der alten Rechtssprache zu Begriffen, die mit "ewig, ständig, unveränderlich" beschrieben werden können. So gab es das "eiserne Vieh", das war die "dauernde Verpflichtung zum Halten bestimmter Tiere und zur Leistung von Abgaben; erst als Recht von Kirchen, dann (Wucher)geschäft unter Laien; schließlich Viehverstellung, bei der der Pächter den ganzen Nutzen und die ganze Gefahr hat, also bei Pachtauflösung Vieh in gleicher Zahl und Wert zurückzustellen hat" Q. Die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Viehbestandes führte zum Sprichwort "Eisern Vieh stirbt nie" Q. Zur gleichen Metapher gehört auch die "eiserne Reserve" und die "eiserne Ration" - Begriffe, die dem Militärwesen entstammen und heute noch erhalten sind. Es handelte sich dabei um Vorräte an Nahrung für die Soldaten und die Pferde, die nur auf besonderen Befehl ausgegeben werden durften.
Eine weitere Bedeutung von "eisern" ist "widerstandsfähig, unbeugsam". Schon Luther schreibt 1545 in seiner Bibelübersetzung: "Denn ich weis / das du hart bist / vnd dein Nack / ist ein eisern Ader / vnd deine Stirn ist eherne" Q.
Von der Eigenschaft "widerstandsfähig" ist es nicht weit zu denen, die wir auch in der "eisernen Hand" finden: Strenge, Unerbittlichkeit, bis hin zur Grausamkeit. Bereits Daniel Casper von Lohenstein verwendet das Bild 1689: "Hiaovus machte diese 2. Heerführer zu Königen über die eroberten Länder / welche aber den König der Serer für ihr Haupt erkennen musten. Weil aber den Tattern der Knechtischen Serer eiserne Hand unerträglich war / flüchteten sich viel tausend in das Königreich Tibet / Usußang / Kiang / und andere in Suchuen und Junnan gräntzende Tatterische Länder" Q.
Zur "festen Hand" siehe "in festen Händen sein"; zu "hart" siehe auch "hart auf hart kommen / gehen", "hart ankommen"
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