1. Eintrag:
Nach Adam Riese macht das ...
Bedeutung:
Wenn ich richtig gerechnet habe, ergibt das ...
Beispiele:
- Fünfzehn minus sechs, das macht nach Adam Riese neun
- Der Ausspruch "macht nach Adam Riese" betont die Richtigkeit eines Rechenergebnisses
- Wenn ich eine Tüte Bonbons, in der 12 Stück drin sind, auf meine 2 Freunde und mich verteilen soll, dann macht das nach Adam Riese für jeden von uns 4 Bonbons
Ergänzungen / Herkunft:
umgangssprachlich; Adam Ries (nicht Riese, 1492 oder 1493-1559) war ein Verfasser populärer Rechenbücher. Das "e" am Ende ist noch ein Relikt aus der Zeit, als auch die Namen dekliniert wurden. Die Verbreitung seiner Bücher verdankten sie vor allem der Tatsache, dass sie - im Gegensatz zu anderen Rechenbüchern des 16. Jahrhunderts - in deutscher Sprache geschrieben waren. Außerdem ersetzte er das römische durch das arabische Zahlensystem. Auch seine Söhne und Enkel verfassten Rechenbücher, die den Namen bis ins 18. Jahrhundert wirken ließen. Dieser Wirkungsgeschichte ist der redensartliche Gebrauch des Namens zu verdanken. Die Popularität Rieses wirkte sich auch auf die Literatur aus, so z. B. in dem Gedicht "Die goldene Zeit" von Adelbert von Chamisso (1781-1838):
(...)
Und am besten weiß, wer klagt,
Wo ihn drückt der eigne Schuh;
Wer zuerst nur A gesagt,
Setzt vielleicht noch B hinzu;
Denn, wie Adam Riese spricht,
Zwei und zwei sind eben vier -
Gott! wer pocht an unsre Tür?
Ihr, verratet mich nur nicht!
(...)