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nach allen Regeln der Kunst

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Bedeutung:
Beispiele:
- Bewerbung nach allen Regeln der Kunst: So bewerben Sie sich richtig
- Das Buch liest sich wie ein Thriller, nach allen Regeln der Kunst werden Spannungsbögen aufgebaut, und der Stil wirkt eine Spur zu routiniert
- Die Gutachten sind von der Verteidigung nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen worden
- Wiebke, Michelle, Susi und Lene hatten sich nach allen Regeln der Kunst aufgebrezelt. Die Gesichter zu bunt, die Absätze zu gefährlich, die Röcke zu kurz, die Dekolletés zu tief – alles perfekt
- Ich bin mir sicher, dass sie nur darauf wartet, mich einen Augenblick allein zu erwischen, um dann die Gelegenheit zu ergreifen, mich nach allen Regeln der Kunst auszuquetschen
- Zwei Männer hielten einen dritten an den Armen fest, während Sterling Haydon ihn nach allen Regeln der Kunst verprügelte
Ergänzungen:
Das (ähnlich wie "Gunst" von "gönnen") vom Verb "können" abgeleitete Substantiv "Kunst" bezeichnet das Wissen, das im Können liegt. Der Begriff hat sowohl theoretische als auch praktische Fähigkeiten zum Inhalt. Man spricht daher ebenso gut von Reit- und Fechtkunst wie von Brau-, Bau- oder Malkunst. Erst im 18. Jahrhundert hat sich die heute geltende Gebrauchsweise herausgebildet, Malerei, Schauspiel und Theater, Dichtkunst und Bildende Kunst als die Kunst zu bezeichnen, sodass Formeln wie "Kunst und Wissenschaft" oder "die schönen Künste" einen Sinn ergaben. Der ebenfalls im 18. Jahrhundert wichtig werdende Gegensatz zwischen Kunst und Natur hat zu der teilweise negativen Bedeutung des Adjektivs künstlich (im Sinne von unnatürlich, willkürlich) geführt.
Der Begriff der (Kunst-)Regel hängt vor allem mit dem mittelalterlichen System der Sieben Freien Künste (septem artes liberales) zusammen. Frei hießen sie, weil sie eines "freien Mannes würdig" waren und ursprünglich nicht als Grundlage des Broterwerbs gedacht waren. Die Einteilung der Freien Künste in den "Vierweg" (Quadrivium) und den "Dreiweg" (Trivium) geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Das Altertum zählte ursprünglich neun, nämlich außer den unten aufgezählten noch die Medizin und die Architektur.
Wegen der christlichen Symbolik der Zahl sieben wurde folgende Gliederung vorgenommen: 3 (Trivium) plus 4 (Quadrivium) ergibt 7. Dem "Trivium", den "trivialen Künsten" gehörten Grammatik, Rhetorik und Dialektik an. Das "Quadrivium" bestand aus den "mathematischen" Fächern Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Derjenige, welcher die Regeln dieser Künste beherrschte, verfügte über ein umfangreiches Wissen und galt als "siebengescheit". Wer "mit seiner Kunst am Ende" war, konnte sich der Schwarzen Kunst zuwenden, das heißt, Magie und Zauberei betreiben, wie dies im Faust-Stoff beschrieben ist. Auch in diesem Bereich gab es ein "Quadrivium", nämlich Pyro-, Hydro-, Chiro- und Nigromantie. Seit der Erfindung des Buchdrucks wird gelegentlich auch das Druckereigewerbe (wegen der Druckerschwärze) als schwarze Kunst bezeichnet.
Als "brotlose Kunst" werden die (meist musischen) Berufe bezeichnet, die keine gesicherten Einkünfte ermöglichen. Gerade aus diesem aber stammt die Redensart "nach allen Regeln der Kunst", nämlich aus dem Meistergesang. Diese lyrisch-didaktische Dichtungsart, die aus dem Minnesang entstand, kannte ein Regelwerk (Tabulatur), in dem die Regeln der Gesangskunst festgehalten waren. Nur wer diese Regeln beherrschte, konnte sich als Meistersinger bezeichnen.
In der Umgangssprache schwingt heute die Nebenbedeutung der derben und wenig zimperlichen Vorgehensweise mit.
Siehe auch "Das ist / klingt wie Musik in meinen Ohren!"
Der Begriff der (Kunst-)Regel hängt vor allem mit dem mittelalterlichen System der Sieben Freien Künste (septem artes liberales) zusammen. Frei hießen sie, weil sie eines "freien Mannes würdig" waren und ursprünglich nicht als Grundlage des Broterwerbs gedacht waren. Die Einteilung der Freien Künste in den "Vierweg" (Quadrivium) und den "Dreiweg" (Trivium) geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Das Altertum zählte ursprünglich neun, nämlich außer den unten aufgezählten noch die Medizin und die Architektur.
Wegen der christlichen Symbolik der Zahl sieben wurde folgende Gliederung vorgenommen: 3 (Trivium) plus 4 (Quadrivium) ergibt 7. Dem "Trivium", den "trivialen Künsten" gehörten Grammatik, Rhetorik und Dialektik an. Das "Quadrivium" bestand aus den "mathematischen" Fächern Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Derjenige, welcher die Regeln dieser Künste beherrschte, verfügte über ein umfangreiches Wissen und galt als "siebengescheit". Wer "mit seiner Kunst am Ende" war, konnte sich der Schwarzen Kunst zuwenden, das heißt, Magie und Zauberei betreiben, wie dies im Faust-Stoff beschrieben ist. Auch in diesem Bereich gab es ein "Quadrivium", nämlich Pyro-, Hydro-, Chiro- und Nigromantie. Seit der Erfindung des Buchdrucks wird gelegentlich auch das Druckereigewerbe (wegen der Druckerschwärze) als schwarze Kunst bezeichnet.
Als "brotlose Kunst" werden die (meist musischen) Berufe bezeichnet, die keine gesicherten Einkünfte ermöglichen. Gerade aus diesem aber stammt die Redensart "nach allen Regeln der Kunst", nämlich aus dem Meistergesang. Diese lyrisch-didaktische Dichtungsart, die aus dem Minnesang entstand, kannte ein Regelwerk (Tabulatur), in dem die Regeln der Gesangskunst festgehalten waren. Nur wer diese Regeln beherrschte, konnte sich als Meistersinger bezeichnen.
In der Umgangssprache schwingt heute die Nebenbedeutung der derben und wenig zimperlichen Vorgehensweise mit.
Siehe auch "Das ist / klingt wie Musik in meinen Ohren!"
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