1. Eintrag:
nach seiner Fasson selig / glücklich werden

Ü
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Bedeutung:
so leben, wie man möchte; nach den eigenen Vorstellungen leben
Beispiele:
- Jeder soll nach seiner eigenen Fasson selig werden, wichtig sind uns gegenseitiger Respekt und Unterstützung
- Mit Kramp-Karrenbauer ging es weiter, sie pries die CDU als Partei an, in der jeder nach seiner Fasson glücklich werden solle
- Ich plaudere dabei nie aus dem Nähkästchen, vertrete aber offen die Ansicht gegenüber meinen Kollegen, dass jeder nach seiner Fasson selig werden soll, solange dabei niemand zu Schaden kommt
- Hier herrscht im Sommer das pralle Leben, jeder wird nach seiner Fasson glücklich, sei es im Liegestuhl oder beim Wassersport
- Eine fremdenfeindliche Grundstimmung suchte sich immer neue Zielgruppen: Ende der sechziger Jahre waren es Italiener, Ende der siebziger wurden es die Türken, seit Mitte der achtziger Jahre sind es vor allem Asylbewerber, Afrikaner, Muslime. Friedrich der Große, der einst die in Frankreich verfolgten Hugenotten in Preußen ansiedelte und nach ihrer Fasson selig werden ließ, hatte ein Einwanderungskonzept. Die Bundesregierungen hatten es nicht
Ergänzungen:
Die Redensart ist das Zitat einer Bemerkung Friedrichs des Großen (1712-1768) aus dem Jahr 1740, mit der er die Zulassung des katholischen Glaubens im protestantischen Preußen kommentierte. Das französische Wort "Façon" (Art, Weise, Eigentümlichkeit) ist in diesem Zitat in einer für die damalige Zeit typische Weise in den (durch Schreibfehler entstellten) deutschen Satzbau integriert: "Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der anderen abtrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach seiner Fasson Selich werden." Q.
Die gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten geübte Toleranz brachte Preußen auch wirtschaftliche Vorteile. Der Geist der Aufklärung, dem sich Friedrich verpflichtet fühlte, zeigte sich z. B. auch in der Abschaffung der Folter.
Das von lat. "facere" (tun, machen) abgeleitete Substantiv war auch im Deutschen nie ganz unüblich gewesen und findet sich in verschiedenen Schreibweisen (faitson, fatzon usw.) in Texten des 12. bis 16. Jahrhunderts, bevor es im 17. Jahrhundert als Lehnwort verstärkt wiederkehrt
Die gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten geübte Toleranz brachte Preußen auch wirtschaftliche Vorteile. Der Geist der Aufklärung, dem sich Friedrich verpflichtet fühlte, zeigte sich z. B. auch in der Abschaffung der Folter.
Das von lat. "facere" (tun, machen) abgeleitete Substantiv war auch im Deutschen nie ganz unüblich gewesen und findet sich in verschiedenen Schreibweisen (faitson, fatzon usw.) in Texten des 12. bis 16. Jahrhunderts, bevor es im 17. Jahrhundert als Lehnwort verstärkt wiederkehrt
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