1. Eintrag:
seinen gewohnten / alten Gang gehen
Bedeutung:
Beispiele:
- Manchmal geht das Leben nicht den gewohnten Gang
- Wenn die Menschen, die Sie sonst pflegen, selbst verhindert sind, übernehmen wir kurzfristig und kompetent alle anfallenden Aufgaben – bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht
- In Brüssel geht Landwirtschaftspolitik unbeirrt ihren alten Gang. Lobbyisten sorgen für eine Subventionspolitik im Interesse der interessierten Industrien
- In den folgenden Tagen ging im Kommissariat alles seinen gewohnten Gang, abgesehen von drei Vorfällen, die ein bisschen mehr Einsatz verlangten
Ergänzungen / Herkunft:
Der durch Substantivierung von "gehen" abgeleitete "Gang" bezeichnet zunächst die Handlung des Gehens, aber auch die Art und Weise, wie man geht. Neben vielen weiteren Unter- und Spezialbedeutungen (abgegrenzter Weg, Besorgung u. a.) wurde das Wort zum Sinn "Bewegung, Verlauf, Ablauf, Betrieb" abstrahiert und verallgemeinert, was sprachgeschichtlich schon sehr früh erfolgte und bis ins Mittelalter zu verfolgen ist Q
vergleiche Grimm [

Ein poetisches Beispiel für den "alten Gang" finden wir bei Goethe (1749-1832) im Gedicht "Der Narr epilogiert":
Die Sonne hält mir doch nicht still,
Und immer geht's den alten Gang
Das liebe lange Leben lang
Zu "Gang" siehe auch "im Gang / im Gange sein", "in die Gänge kommen"
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