1. Eintrag:
mit dem Klammerbeutel / Klammersack gepudert sein
Beispiele:
- Die SPD ist doch mit dem Klammerbeutel gepudert, dass sie auf die verbalen Verlockungen des SED/PDS/Linke-Ramelow anspringt
- Wir wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir das nicht feiern würden
- Spanien wäre "mit dem Klammerbeutel gepudert", wenn sie über die 100 Mrd. Euro für die Banken-Rekapitalisierung hinaus Geld anfordern würden, wenn sie das gar nicht brauchen, sagte Schäuble
- Hand auf's Herz: Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir erst die besten Fachkräfte für uns gewinnen und dann nichts dafür tun, um sie zu halten
- Man muss doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein, um das als vertrauenswürdige Quelle zu sehen
- Ich bin weder mit dem Klammersack gepudert worden, noch denke ich von der Tapete bis zur Wand
Ergänzungen / Herkunft:
Plausibler ist allerdings eine andere Deutung, die sich auf den Sack in einer Müllerei bezieht, in der das Mehl fiel. Da er mit einer Klammer befestigt wurde, wurde er ebenfalls "Klammerbeutel" genannt. Während des Mahlens wurde er ständig geschüttelt, um das Mehl von der Kleie zu trennen Q
Hans-Gert Braun: Kein Blatt vorm Mund aber Dreck am Stecken, Books on Demand GmbH, 2008, S. 117✗
Die Redewendung ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts schriftlich belegt Q
Die Fackel, Verlag Müller & Schleßinger, Frankfurt a. M., No. 23, 06.06.1908, S. 1, Feuilleton✗
vergleiche z. B. Der Abend - Spätausgabe des "Vorwärts" Nr. B219, Nr. 440, 19.09.1929, S. 3, Gerade Sie als Ausländer; Berliner Dialogus von Alfred Richard Meyer, in: Die Weltbühne, XVII. Jahrgang, 9. Juni 1921, Nummer 23; Völkischer Beobachter, Nr. 312, 08.11.1939, S. 5, Krach im Vorderhaus✗
Jörgel Briefe (Hans Jörgels fliegende Blätter), Nr. 9, 25.03.1914, S. 13; Champagne-Kriegs-Zeitung, Nr. 255, 10.10.1917, S. 1826, Sp. 1✗
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