1. Eintrag:
zur Hölle mit ...
Bedeutung:
Beispiele:
- Zur Hölle mit der Diät! Ich bestell mir jetzt ein Jägerschnitzel mit Pommes!
- Die Tage sind gezählt, zur Hölle mit Assad
- Zur Hölle mit ihm!
- Wenn sie kommen und mir die Medaille wegnehmen wollen, sage ich ihnen, zur Hölle mit euch!
- "Zur Hölle mit dem IWF", stand jüngst auf einem Banner demonstrierender Bauern in Bangkok
- "Zur Hölle mit dem Kerry-Lawrow-Plan", sagte ein Sprecher des Obersten Militärrats. "Wir lehnen ihn ab, und wir werden die Inspektoren auch nicht schützen oder nach Syrien hineinlassen"
Ergänzungen / Herkunft:
Die Konstruktion der Hölle als Ort körperlicher Qualen diente früher der Erziehung zu einem rechtschaffenen Leben, war aber auch durch das Schüren der Angst vor ihr über Jahrhunderte hinweg fester Bestandteil kirchlicher Machtpolitik. Verdammungsfantasien waren daher eng mit der konkreten religiösen Vorstellung ihrer Existenz verknüpft. In einem Text aus dem Jahr 1708 z. B. lesen wir: "Daß man ... die Heilige verehren möge: glaubt ihr das? Nein. Das die gute Werck verdienstlich seyen ... glaubt ihr das? Nein. Was glaubt ihr dan? Jn der That nichts; ergo ist über euch der Stecken schon gebrochen/ die Sententz ewiger Verdamnus ist da/ fort zur Höllen mit euch. Dan wer nit glaubt/ der ist schon gericht" Q.
Im Zuge von Aufklärung und Säkularisierung verblasste auch die Vorstellung von der Hölle, und heute glaubt nur noch eine Minderheit an ihre Existenz bzw. wird sie eher als irdischer Ort mit schlimmen und unerträglichen Lebensbedingungen gedacht. Der Ausruf "zur Hölle mit..." als floskelhafte Verwünschung außerhalb eines religiösen Kontextes ist erst seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts nachweisbar Q
Moravia. Ein Blatt zur Unterhaltung, zur Kunde des Vaterlandes, des gesellschaftlichen und industriellen Fortschrittes, 2. Jg., Nro. 167, 03.10.1839, S. 666, Sp. 2✗
Vergleiche auch "zum Teufel mit ...", "etwas wie der Teufel tun"; zur Herkunft siehe auch "Hol dich der Teufel!"; zu "Hölle" siehe auch "die Hölle auf Erden haben"
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