1. Eintrag:
betreten schweigen
Bedeutung:
beschämt / verlegen schweigen; peinlich berührt schweigen
Beispiele:
- Da erzählt einer einen derben Witz und lacht sich die Seele aus dem Leib, und alle anderen schweigen betreten - peinlich!
- In diesen Szenen wird dem Zuschauer die Unmenschlichkeit des Apartheid-Regimes deutlich vor Augen geführt. So deutlich, dass das Publikum im Saalbau teilweise nur betreten schweigen konnte
- Oft wird dann betreten geschwiegen, wenn Aufforderungen zu Wortmeldungen nach einem längeren Vortrag an das Publikum ergehen. Oder dann, wenn man mit der Trauer eines anderen konfrontiert ist
Ergänzungen / Herkunft:
Außerhalb der Redensart bedeutet "betreten" nur noch: ein Zimmer betreten. Die frühere Bedeutung umfasste auch die Komponente "an einen herantreten", "jemanden betreffen": "Und wenn sie dann viel Unglück und Angst treffen wird, werden sie sagen: Hat mich nicht dies Übel alles betreten, weil mein Gott nicht bei mir ist?" Q.
Der Wendung liegt also eine ähnliche Metaphorik zugrunde, wie wir sie auch im Ausdruck "jemandem nahegehen" finden. Sie ist seit Ende des 18. Jahrhunderts schriftlich belegt Q
Der Wendung liegt also eine ähnliche Metaphorik zugrunde, wie wir sie auch im Ausdruck "jemandem nahegehen" finden. Sie ist seit Ende des 18. Jahrhunderts schriftlich belegt Q
Quellenhinweis:
Christen Henrik Nielsen: Klara von Synau: Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen, Riga 1797, S. 2✗
Christen Henrik Nielsen: Klara von Synau: Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen, Riga 1797, S. 2✗
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