1. Eintrag:
alles / etwas / den Ärger in sich hineinfressen / reinfressen

Ü
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Bedeutung:
seinen Ärger nicht herauslassen; seine Wut unterdrücken; seinen Frust verschweigen; die eigenen Gefühle verstecken; introvertiert sein S
Beispiele:
- Aussprechen ist besser als alles in sich hineinfressen!
- Ich wurde von meinem Vater 8 Jahre lang missbraucht. Die ganzen Jahre hab ich es in mich hineingefressen, doch jetzt räum ich damit auf!
- Sie kennen die Folgen für Ihr seelisches Befinden: Ärger, Wut bis hin zu Hass, Angst, Depressionen, das Gefühl, ausgenutzt und übergangen zu werden. Und da Sie diese Gefühle in sich reinfressen, leiden Sie unter Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Unkonzentriertheit und vieles mehr. Und warum all das? Nur weil Sie eine riesige Angst vor Ablehnung haben
- Er ist kein Mensch, der seine Gefühle offen zeigt. Er frisst es eher in sich hinein. Du siehst ihm nicht an, ob er einen guten oder einen schlechten Tag hat
- Weder bekommen Menschen eher Krebs, weil sie alles in sich hineinfressen, noch durch Stress oder andere anstrengende Lebensumstände
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Negative Emotionen erscheinen hier wie etwas Essbares, das man tief in sich aufnimmt (hineinfrisst) und dort im Inneren Schaden anrichtet. Ursprünglich spielten wohl auch Besessenheitsvorstellungen eine Rolle, nach der sich Narren und Dämonen im menschlichen Körper festsetzen, um dort ihr Unwesen zu treiben (siehe hierzu z. B. "etwas frisst / nagt an jemandes Herz / Herzen", "jemanden reitet der Teufel").
Bereits Martin Luther verwendet das Sinnbild in seiner Bibelübersetzung: "Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen" Q. Ganz ähnlich auch bei Jablonski 1740 ("einen Schimpff [Kränkung, Beleidigung] hinein fressen" Q
Etwas abgewandelt auch in Goethes "Faust I" (1808), in der Gretchen zu Faust über Mephistopheles sagt: "Auch, wenn er da ist, könnt' ich nimmer beten, / Und das frisst mir ins Herz hinein" Q.
Selten begegnet uns die Redewendung auch in der Bedeutung "lesen"
Bereits Martin Luther verwendet das Sinnbild in seiner Bibelübersetzung: "Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen" Q. Ganz ähnlich auch bei Jablonski 1740 ("einen Schimpff [Kränkung, Beleidigung] hinein fressen" Q
Quellenhinweis:
Johann Theodor Jablonski: Nouveau dictionnaire francois-allemand contenant tous les mots les plus connus et usites de la langue francoise ... par Pierre Rondeau: Neues Teutsch-Frantzosisches Worter-Buch, enthaltend die bekanntesten und gemeinesten worter der teutschen Sprache, derselben eigentliche, verblumte, spruchwortliche ... heraus gegeben durch Peter Rondeau, Leipzig und Franckfurt 1740, hineinfressen✗
) und Mayer 1812 ("Was man da für Zorn hineinfressen muss!" QJohann Theodor Jablonski: Nouveau dictionnaire francois-allemand contenant tous les mots les plus connus et usites de la langue francoise ... par Pierre Rondeau: Neues Teutsch-Frantzosisches Worter-Buch, enthaltend die bekanntesten und gemeinesten worter der teutschen Sprache, derselben eigentliche, verblumte, spruchwortliche ... heraus gegeben durch Peter Rondeau, Leipzig und Franckfurt 1740, hineinfressen✗
Quellenhinweis:
Thomas Mayer: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, Zweites Bändchen, München 1812, S. 217✗
). Thomas Mayer: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, Zweites Bändchen, München 1812, S. 217✗
Etwas abgewandelt auch in Goethes "Faust I" (1808), in der Gretchen zu Faust über Mephistopheles sagt: "Auch, wenn er da ist, könnt' ich nimmer beten, / Und das frisst mir ins Herz hinein" Q.
Selten begegnet uns die Redewendung auch in der Bedeutung "lesen"
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