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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
sich / jemanden zum Affen machen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich / jemanden lächerlich machen SSynonyme für: lächerlich machen / blamieren SSynonyme für: blamieren | "Wir lassen uns doch nicht zum Affen machen!"; "Man kennt das ja: Wenn Männer sich zum Affen machen, steckt meist eine Frau dahinter"; "Was bewegt Leute am Karneval? Wie können sich erwachsene Menschen so zum Affen machen?"; "Bestimmt hat sich jeder schon irgendwann einmal anderen gegenüber zum Affen gemacht. Nach kurzer Zeit war die Peinlichkeit meist vergessen. In dieser Geschichte ist es jedoch nicht mehr rückgängig zu machen"; "Ein Handy muss vom Ohr bis zum Mund reichen. Die Leute halten es während des ganzen Gesprächs unnatürlich verrenkt. In ein paar Jahren wird man sagen: 'Wie konnte ich mich damals so zum Affen machen?'"; "Wir hätten uns ständig hinter seinem Rücken über ihn lustig gemacht, denn er habe immer seinen Namen gehört, und unser Kichern auch. Alle Leute hätten verstanden, was wir über ihn gelästert hätten, nur er nicht. Wir hätten ihn zum Affen gemacht"; "Er war ein Hans im Glück, der sich durch seine Drollerien einschmeichelte bei den hohen Herrn. Ein Hansdampf, der mit seinen Auftritten allerhand Geld verdiente, wovon er sich daheim im Zillertal stattliche Besitzungen zusammenkaufen konnte. Und er war ein Hanswurst, der zunächst gar nicht bemerkte, wie er sich zum Affen machen ließ in der Fremde" | umgangssprachlich; Die Redensart ist seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geläufig und war damals noch direkt auf das vermeintliche Verhalten des Affen bezogen. So schreibt 1891 der Sprachwissenschaftler Georg von der Gabelentz: "Und wer sich in leutseligem Gethue Niederen gegenüber gefällt, der schwatzt, lacht, gesticulirt und schneidet Fratzen, macht sich zum Affen und nennt es affabel" Quellenhinweis: . Siehe auch "seinem Affen Zucker geben" Die Sprachwissenschaft |
sich / jemanden zum Horst machen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich / jemanden blamieren SSynonyme für: blamieren / lächerlich machen SSynonyme für: lächerlich machen | "Oh du peinliche – wie man die Weihnachtsfeier übersteht, ohne sich zum Horst zu machen"; "Es scheint ja echt noch Männer zu geben, denen die Frauen hinterherlaufen. Bei mir sind diese Zeiten lange vorbei. Trotzdem tut es gut zu sehen, dass wir Männer nicht immer die sind, die sich zum Horst machen"; "Als Bordellbetreiber zu gutem Geld gekommen, lässt er Gelegenheit aus, um sich zum Horst zu machen. In der Öffentlichkeit tritt er am liebsten in schrägen Fantasieuniformen auf, die jeden lateinamerikanischen Junta-General vor Neid erblassen lassen würde" | umgangssprachlich, regional begrenzt; Die Herkunft der Redewendung ist nicht bekannt. Vermutlich spielte bei der Entstehung eine Rolle, dass es sich bei "Horst" um einen traditionell häufig vorkommenden deutschen Vornamen handelt und dadurch mit "alt" und "durchschnittlich, langweilig" assoziiert wird. Gelegentlich finden sich Varianten mit anderen häufig vorkommenden männlichen Vornamen. Der in diversen Quellen als "Jugendsprache" titulierte Ausdruck weist darauf hin, dass er neueren Datums ist. Der wohl erste schriftliche Beleg stammt aus dem Berliner Stadtmagazin "zitty" Nr. 9 aus dem Jahr 2001: "Zum ersten Mal bietet die Tanzlehrerin jetzt beim FU-Hochschulsport zwei Bauchtanz-Workshops nur für Männer an: 'Da muss keiner fürchten, dass er sich zum Horst macht'" Quellenhinweis: S. 12 |
jemanden der Lächerlichkeit preisgeben![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | jemanden öffentlich bloßstellen SSynonyme für: öffentlich bloßstellen / desavouieren / blamieren SSynonyme für: blamieren / lächerlich machen SSynonyme für: lächerlich machen | "Bei der Brotzeit krümeln Sie als Neumünchner unbedingt das Salz von den Brezeln. Sie riskieren sonst einen Chlorid-Schock. Ihr Körper muss sich erst langsam an die Salzdosis gewöhnen. Krümeln Sie unbedingt unbeobachtet! Sie geben sich sonst schnell der Lächerlichkeit preis"; "Oftmals nimmt die Karikatur zu einem aktuellen Sachverhalt sarkastisch-ironisch Stellung. Wesentliche Fehler und Mängel der dargestellten Person (z. B. eines Politikers) oder des dargestellten Objektes oder Ereignisses werden aufgedeckt und durch die Art und Weise der meist zeichnerischen Präsentation der Lächerlichkeit preisgegeben"; "Sie geben mit dieser stolzen Borniertheit den Begriff der Kritik der Lächerlichkeit preis" | |
sich (selbst) ein Ei (ins Nest) legen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | einen Fehler machen SSynonyme für: einen Fehler machen ; sich etwas aneignen, was sich als schädlich / unangenehm herausstellt; sich blamieren SSynonyme für: sich blamieren / lächerlich machen SSynonyme für: sich lächerlich machen ; sich selbst schaden SSynonyme für: sich selbst schaden | "Da hast du dir aber ein richtiges Ei gelegt!"; "Warum sollten die sich ein Ei legen, indem sie im Gewährleistungsfall blöd dastehen, weil sie ausgerechnet als Vertragswerkstatt sich nicht an die Vorgaben gehalten haben?"; "Wer aber auf diese Art und Weise handele und rechne, wetterte Tegtmeyer in der Ortsratssitzung am Mittwochabend, 'der legt sich selbst ein Ei ins Nest'"; "Zalando hat sich selbst ein Ei gelegt und fährt mit Rücklaufquoten zwischen 60 und 70 Prozent. Das konnte nie gut gehen"; "Es gibt ja diesen Drang, erst mal alles wissen zu wollen, und dann merkt man, dass man sich selbst ein Ei gelegt hat, weil Dinge, die beim Partner schon lange gar nichts mehr auslösen, in einem selbst ständig nachhallen"; "Burnett machte ein finsteres Gesicht, als er begriff, dass er sich selbst ein Ei gelegt hatte" | umgangssprachlich; Diese Redewendung bezieht sich auf das Kuckucksei: Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester und lässt sie so von anderen Vögeln ausbrüten (vergleiche "jemandem ein Kuckucksei ins Nest legen"). Aus der Sicht des Wirtsvogels ist das Ei eine Last. Zu "Kuckuck" siehe "Ihn / Sie soll der Kuckuck holen!" |
sich zum Löffel machen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich lächerlich machen SSynonyme für: sich lächerlich machen | "Ich ziehe dieses Clownkostüm nicht an, ich mache mich hier doch nicht zum Löffel!" | umgangssprachlich, regional begrenzt |
sich zum Obst machen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich lächerlich machen SSynonyme für: sich lächerlich machen / bloßstellen SSynonyme für: sich bloßstellen | "Wenn keiner unseren Vereinsvorsitzenden beim Fundraising unterstützt, macht Herr Meier sich zum Obst" | umgangssprachlich, regional begrenzt |
jemanden am Narrenseil führen / herumführen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | jemanden lächerlich machen SSynonyme für: lächerlich machen ; sich über jemanden lustig machen SSynonyme für: sich lustig machen ; jemanden veralbern SSynonyme für: veralbern / verspotten SSynonyme für: verspotten | veraltet; siehe auch "jemanden zum Narren halten / machen" | |
jemanden / etwas durch den Kakao ziehen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | sich über jemanden / etwas lustig machen SSynonyme für: sich lustig machen ; etwas ironisch kommentieren; jemanden verspotten SSynonyme für: verspotten ; etwas / jemanden lächerlich machen SSynonyme für: lächerlich machen | "In der Komödie wird das Lebensgefühl der 60er Jahre gekonnt durch den Kakao gezogen"; "Alle wesentlichen Bereiche menschlichen Daseins werden auf sarkastische, makabre Weise, ohne Rücksicht auf Tabus, durch den Kakao gezogen"; "Von der ersten bis zur letzten Minute wird die komplette Märchen- und Filmgeschichte durch den Kakao gezogen - besonders für Erwachsene ein Riesenspaß"; "Der erste virtuose Rock-Parodist der Schweiz imitiert die Großen und nimmt sie liebevoll ironisch auf die Schippe. Ob Gölä, Polo Hofer, Stephan Eicher oder Züri West, er zieht sie genüsslich aber authentisch durch den Kakao"; "Die deutschen Verhältnisse werden nicht einfach durch den Kakao gezogen, sondern finden in diesem kurzen, gelungenen Roman ein wunderschön stimmiges Bild, und wenn wir über die Betroffenen im Buch auch boshaft zu kichern vermögen, so wissen wir doch genau, dass ihre Betroffenheit am Schluss unsere eigene ist" | umgangssprachlich; In einigen Wendungen wird "Kakao" verhüllend als gleichbedeutend mit dem lautähnlichen "Kacke" (derb für Kot, von lat. cacare) verwendet. Die Verwendung von "ziehen" dürfte in Analogie zu "jemanden durch den Dreck ziehen" erfolgt sein. Sehr bekannt ist die Verwendung der Redensart in einem Albumvers von Erich Kästner: "Nie dürft ihr so tief sinken, / von dem Kakao, durch den man euch zieht, / auch noch zu trinken!" Die Redensart ist etwa Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden |
den Kasper machen![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | albern sein SSynonyme für: albern ; sich lächerlich machen SSynonyme für: sich lächerlich machen ; sich vergeblich bemühen SSynonyme für: sich vergeblich bemühen | "Ich finde es abtörnend, wenn Entertainer nur so den Kasper machen"; "Wenn ihr der Meinung seid, andere Leute beleidigen zu müssen und hier nur den Kasper machen wollt, dann werden wir dieses Gästebuch einfrieren"; "Ich bin einfach eine Bühnensau. Schon als Kind musste ich immer den Kasper machen"; "Ich kann mir nichts Furchtbareres vorstellen als Musiker, die ihr Leben lang so tun, als wären sie 19 Jahre alt. Es ist halt so, dass du nicht in Ewigkeit den Kasper machen kannst"; "Wenn Hypnotiseure mit ihren Probanden öffentlich den Kasper machen, trägt das nicht dazu bei, medizinische Hypnose bekannter zu machen oder zu fördern"; "Dass es immer genügend Leute gibt, die den Kasper machen, wenn man es ihnen sagt, zeigen unsere Fernsehsender tagtäglich"; "'Betteln, den Kasper machen', sagt Hilff heute, wenn er daran denkt, wie er versuchte, die Konzertkarten zu vermarkten und Sponsoren zu finden"; "Ein unterhaltsamer, lustiger Familienfilm, in der Robin Williams einmal mehr nach Herzenslust den Kasper machen kann" | umgangssprachlich; Stammt von der Figur des Kasper beim Kasperletheater. Sie ist die lustige Hauptfigur und Sympathieträger des für Kinder dargebotenen Puppentheaters. Obwohl der Kasper also für das Kinderpublikum Vorbildcharakter hat und z. B. bei aufkommenden Schwierigkeiten anderen hilft, wird er in Redensarten nicht nur zum albernen Menschen, sondern auch zur lächerlichen Figur, die man nicht ernst nehmen kann. Der Grund hierfür dürfte die kindgerechte, naive Handlung und früher stärker vorhandene Derbheit sein, aber auch, weil die alte Kasperfigur nachwirkt, die früher einen Erwachsenen (für ein erwachsenes Publikum) verkörperte, der sich kindisch benimmt. Heute stellt sie eher ein Kind dar, das sich erwachsen benimmt. Küpper gibt als Entstehungszeit derartiger Redensarten das Jahr 1900 an . Der Kasper trägt eine rote Zipfelmütze, ein buntes Kleid und eine Klatsche als Züchtigungselement (englisch slapstick, daher diese Form der Komödie). Als weitere Figuren treten oft sein Freund Seppel, Großmutter, eine Fee, der König, Wachtmeister, Hexe, Räuber und Krokodil auf. Die Stücke drehen sich meist um aufkommende Probleme, die Kasper mit List und Fantasie zusammen mit seinen Freunden, aber auch in Interaktion mit den Kindern als Verbündete und "heimliche Mitwisser" löst. Als Puppenfigur für Kinder taucht der Kasper Mitte des 19. Jahrhunderts auf, aber natürlich hat die lustige Figur eine lange Tradition, die bis zum Narrentum des Mittelalters und den Fastnachtsspielen des 15. und 16. Jahrhunderts zurückreicht Quellenhinweis: . Im Puppentheater des 16. Jahrhunderts gab es die lustige Figur des "Meister Hämmerlein", ein dämonischer Narrentypus, der als Henker oder Teufel auftrat und Charaktereigenschaften des Teufels, des ungläubigen Narren, des geilen und gefräßigen Knechts und des Bauern trug. Auch die italienische Commedia dell' Arte (16.-18. Jahrhundert), die von Wandertruppen in ganz Europa verbreitet wurde, übte großen Einfluss auf das Puppentheater aus. Hier wäre insbesondere der Arlecchino (Harlekin) zu nennen, aus dem sich neben dem "Hanswurst" der Pulcinella entwickelte, der im 17. Jahrhundert in ganz Europa populär wurde (in Deutschland als Putschnelle u. ä.). In England wurde daraus Mr. Punch (Punch and Judy), der seine derbe, naive Gewalttätigkeit (er wirft sein Baby aus dem Fenster und erschlägt seine Frau) bis heute erhalten hat. vergleiche Magdalena Schnitzer: Die Entwicklungsgeschichte des Kasperls und seine Bedeutung im gesellschaftspolitischen Kontext, Diplomarbeit, Wien 2013 Die Figur des Kasper ist seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannt und dürfte auf den Hanswurst zurückgehen. Der Name ist wohl auf Caspar zurückzuführen - einen der Heiligen Drei Könige. Im Mittelalter gab es Dreikönigsspiele, die im 15. Jahrhundert durch possenhafte Szenen erweitert wurden, in denen der Casper als lustige Figur fungierte. Vorläufer unseres heutigen Kaspers ist der Jahrmarktskasperl zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der auf den Jahrmärkten die breite Masse unterhielt. Unter dem Einfluss von Zensur, Improvisationsverbot (vergleiche "aus dem Stegreif"), Verarmung der unteren Schichten, die sich Theaterbesuche nicht mehr leisten konnten, und dem Aufkommen der Pädagogik entwickelte sich der Kasper vom raufenden und saufenden Haudegen für Erwachsene zum Vorbild und zur Leitfigur für Kinder, wies aber noch einen anderen (derberen) Charakter auf als heute. So setzte er regelmäßig seinen Schlagstock ein, um Probleme zu lösen. Dabei wurde er in den folgenden Jahrzehnten immer wieder auch für politische Zwecke - auch für Erwachsene - instrumentalisiert, etwa um Kolonialismus, den Ersten Weltkrieg oder die Nazi-Ideologie propagandistisch zu flankieren. Aber auch linke Gruppen nutzen zwischen den beiden Weltkriegen die Figur als sozialistischen Pädagogen (wie in Österreich der "rote Kasperl"), sie behandelten Themen wie Streik, das Machtverhältnis zwischen Angestellten und Vorgesetzten (Klassenkampf), Entmachtung von Autoritäten wie Polizisten oder Mieterschutz. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Kasperletheater wieder eine Unterhaltungsform für Kinder, in denen Kasper als naiv-tollpatschige, aber auch verantwortungsvolle, moralische Figur erscheint, in denen pädagogische Themen wie z. B. Verkehrserziehung, Zahnhygiene oder Umweltschutz behandelt werden. Vergleiche auch "etwas auskaspern", "sich zum Kasper machen" |
das Gesicht verlieren![]() ![]() ![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | Respekt / Geltung / Ansehen verlieren; sich bloßstellen SSynonyme für: sich bloßstellen ; sich lächerlich SSynonyme für: sich lächerlich machen / unglaubwürdig machen | "Die Frage ist, wie der Konflikt gelöst werden kann, ohne dass eine Seite das Gesicht verliert"; "Legendär wurde in China kürzlich eine Szene aus einem Pekinger Geschäft, wo eine Studienanfängerin von ihrer verzweifelten Mutter verlangte, ihr das, wie sie es nannte, 'obligatorische Apple-Studienset', bestehend aus iPhone 4s, iPad 3 und Macbook, zu kaufen - andernfalls werde sie an der Hochschule ihr Gesicht verlieren"; "Den Mitarbeitern ermöglicht die Anonymität 'direkte und schnörkellose Gespräche', erklärt Weber. 'Es besteht keine Gefahr, das Gesicht zu verlieren'"; "In der thailändischen Kultur bedeutet ein Zornausbruch in der Öffentlichkeit, das Gesicht zu verlieren"; "Ich hoffe, dass er jetzt mit Vernunft entscheidet und das Übernahmeangebot, das ja so schlecht nicht sein soll, annimmt. So zeigt auch er Größe, verliert nicht sein Gesicht und bekommt einen anständigen Preis für seine Anteile"; "Jetzt noch könnte er davon zurücktreten, aber wahrscheinlich will er sein Gesicht nicht verlieren. Das ist das Argument aller schwachen Leute"; "Die meisten Delegationen fragten sich jetzt, wie es, ohne das Gesicht zu verlieren, möglich sein werde, sich aus der Affäre zu ziehen" | Das mit "sehen" verwandte "Gesicht" hatte früher noch mehr Bedeutungen als heute, nämlich neben "Gesicht" auch "das Sehen, Auge, Erscheinung, Sehvermögen, Blick, das Gesehene". So konnte man noch Anfang des 20. Jahrhunderts "sein Gesicht verlieren", was bedeutete "nicht mehr sehen können, blind werden". Man konnte auch "etwas aus dem Gesicht verlieren" (aus den Augen verlieren, also nicht mehr sehen). Diese alten Wendungen haben mit unserer Redensart nichts zu tun, sondern diese wurde aus dem Englischen (to lose face) entlehnt und etwa Mitte des 20. Jahrhunderts geläufig. Die englische Redewendung wiederum wurde im 19. Jahrhundert aus dem Chinesischen übernommen (diū miànzi 丢面子, diūliǎn 丢脸). Allerdings gibt es auch im 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts deutschsprachige Publikationen, die die chinesische Redensart nennen und z. T. erläutern, sodass auch ein gewisser direkter chinesischer Einfluss auf die Entstehung im Deutschen möglich erscheint. Siehe auch "das Gesicht wahren" |
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