1. Eintrag:
sich französisch / auf Französisch empfehlen / verabschieden; einen französischen Abschied nehmen
Bedeutung:
Beispiele:
- Sie verabschiedete sich auf französisch, sagte niemandem gute Nacht
- Nach einem Scharmützel in der Nachspielzeit wurde auch noch Spuler vorzeitig in die Kabine geschickt. Erich Hert mochte in dieser Phase nicht mehr hinschauen und verabschiedete sich auf Französisch von der Wettkampfstätte
- In der schnelllebigen Welt des Profisports gehören überraschende Frontenwechsel zwar zum Alltag, doch Forsters französischer Abschied aus Zürich droht nun eine Lawine auszulösen, die in letzter Konsequenz den gesamten HC Davos mitreißen könnte
Ergänzungen / Herkunft:
J.S. Bach reiste 1717 nach Dresden, um seinen Sohn Phillip Emanuel zu besuchen. Dort machte eben zu der Zeit der französische Clavier- und Orgelvirtuose Louis Marchand mächtig viel von sich reden. Bach forderte ihn zu einem Virtuosenwettstreit heraus, aber Marchand, nachdem er heimlich Bachs Orgelspiel belauscht hatte, zog es vor, sich französisch zu verabschieden, d. h. er entzog sich dem Wettstreit durch rasche Abreise.
Jede Nation liebt es, negative Eigenschaften mit den Namen der Nachbarvölker zu belegen. Eine entsprechende Wendung gibt es auch in England (french leave) und in Spanien (despedirse a la francesa). In Frankreich dagegen sagt man "s'excuser à l'anglaise" (wörtlich: sich auf Englisch verabschieden, vergleiche hierzu "sich verpissen").
Zu "empfehlen" siehe auch "sich empfehlen"