1. Eintrag:
glatt wie ein Aal sein; aalglatt sein
Bedeutung:
Beispiele:
- Du solltest dich auf das Gespräch gut vorbereiten. Der Typ ist glatt wie ein Aal
- Sie war glatt wie ein Aal und wich allen Fragen geschickt aus
- (Buchtitel:) Keine Widerrede! Warum die Medien aalglatte Politiker und Kriegstreiber lieben
- Ich riskierte einen Anruf bei dem total erschöpften Kischkewitz, weil ich den Kriminalrat Kleve nicht einordnen konnte, weil sein Bild zu glatt erschien, aalglatt
- Und Sportler sind - darin den RTL-üblichen C- und L- und Q-Promis nicht unähnlich - nicht die aalglatten Selbstinszenierer, die es schaffen, über drei Wochen hinweg jeden Satzfetzen, jede mimische Regung und jede Kleiderfalte so zu kontrollieren, dass sie beim Millionenpublikum gut ankommen
- Gemkow ist jung und hat eine nahezu aalglatte Karriere hinter sich - wären da nicht die dubiosen Verbindungen seines ehemaligen Kanzleipartners in die rechtsradikale Szene
Ergänzungen / Herkunft:
Die Beweglichkeit des sich windenden Aales wird seit der Antike (Plautus) als Bild für eine negative menschliche Charaktereigenschaft verwendet. Der Aal teilt diese Bewertung in den Redensarten mit Wurm und Schlange.
Campe schreibt 1807 zu "Aal": "Ein langer, runder, schwärzlicher, in süßem Wasser lebender Fisch mit einer sehr schlüpfrigen Haut, weßhalb er nicht leicht festgehalten werden kann ... Von diesem letzten Umstande sind die auf Menschen, welche sehr gewandt sind, übergetragenen Redensarten hergenommen: Er ist glatt wie ein Aal; ich konnte ihn nicht fassen, er entschlüpfte mir wie ein Aal" Q
Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch der Deutschen Sprache, Erster Theil, Braunschweig 1807, S. 1, Sp. 1✗
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