1. Eintrag:
(festen) Fuß fassen
Bedeutung:
Beispiele:
- Der hessische Radio-Marktführer FFH will auch in Nordrhein-Westfalen Fuß fassen. Geplant sei, mit dem Angebot "planet radio NRW" ein Programm für junge Leute zu etablieren
- Die fb-Seite möchte Anlaufstelle sein für Leute, die in der Kreativbranche Fuß fassen wollen
- Als ehemaliger Ostflüchtling aus Schlesien gehörte ich auch dazu und sah die Möglichkeit, nach Kanada auszuwandern, als die richtige Gelegenheit, wieder irgendwo festen Fuß fassen zu können
- Trotz des missglückten Versuchs, festen Fuß im Musikgeschäft zu fassen, trat Duke bis ins hohe Alter in und um Nashville öffentlich auf
- Bereits zu Ordenszeiten fasste der christliche Glaube Fuß im Raum Tilsit. Noch zu vorreformatorischer Zeit - im Jahre 1515 - gründete dessen letzter Hochmeister Albrecht ein neues Kloster in Tilsit
- Nirgends blieb sie länger, nirgends fasste sie mehr Fuß und wollte es vermutlich auch gar nicht mehr
- Andere karolingische Nutzpflanzen konnten dagegen nördlich der Alpen aus klimatischen Gründen nicht Fuß fassen (z.B. Mandel) oder wurden im Lauf der Zeit von anderen verdrängt (z.B. Kreuzkümmel)
Ergänzungen / Herkunft:
Doch schon im 18. Jahrhundert zeigt sich der Gebrauch im übertragenen Sinn, so etwa 1726 bei Johann Jakob Mascov über den römischen Heerführer Drusus: "Er hatte sich nicht begnüget, etwan eine Schlacht zu gewinnen, oder ein Land zu verwüsten, sondern gleich darnach getrachtet, wie er festen Fuß fassen, und durch neue Vestungen die Völcker im Zaum halten möchte" Q. Dass die Verwendung schon damals nicht aufs Geografische beschränkt war, belegt eine Textstelle von 1742: "Das Vorurtheil hat unter unsrer politen Nation vorlängst Fuß gefasset, daß die Schweizer ein grobes, ungeschliffenes, und unhöfliches Volk seyn, machet euch dieses zu Nuzen, und pflanzet es weiter an" Q
Johann Jacob Bodmer: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften, Bd. 3, S. 205✗
Neben diesen genannten Bedeutungen wird die Formel heute auch oft wirtschaftlich im Sinne von "Marktanteile gewinnen" oder "sich in einem bestimmten Bereich (Beruf, Politik u. ä.) etablieren" genutzt.
Zu "fassen" siehe auch "sich kurzfassen", "etwas ins Auge fassen"
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