1. Eintrag:
sich einschleimen
Beispiele:
- Ich mag es überhaupt nicht, wie er sich erst bei uns über den Chef beschwert und sich dann bei ihm einschleimt
- Um sich bei uns einzuschleimen, veranstaltete unsere neue Lehrerin eine Party bei sich zu Hause
- Es gilt, sich bei der Familie einzuschleimen, bis seine Mutter dich als die zukünftige Schwiegertochter aufnimmt und die Schwester dich als ihre Lieblingsschwägerin ansieht
- Felizitas schleimte sich bei den Lehrern nie ein und kämpfte für die Interessen ihrer Mitschüler. Das rechnete Marie ihr hoch an
- Google versucht, Bedenken zu zerstreuen. Es stellt viel Geld bereit, um Schulen zu "fördern", und schleimt sich mit der Digital News Initiative bei den Medien ein
Ergänzungen / Herkunft:
Ähnlich wie das Wort "schmierig" (siehe hierzu "ein schmieriger Typ / Kerl", "ein Schmierlappen", "Schmiere stehen") steht auch "schleimig" sinnbildlich für unaufrichtiges und unehrliches Verhalten. Unsere Redewendung lässt auch Assoziationen zu, die sich durch eine sehr beliebte, derbe Redensart ergeben: Wer sich einschleimt, kann dem anderen besser "in den Arsch kriechen".
Unter dem Einfluss dieser Gegebenheiten hat "sich einschleimen" im 20. Jahrhundert vermutlich aus dem älteren, gleichbedeutenden und ähnlich klingenden Ausdruck "sich einschleichen" gebildet, den Adelung (1793-1801) so definierte: "Sich bey jemanden einschleichen, sich durch Schmeicheley oder andere verdächtige Mittel in dessen Gunst setzen" Q
Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801), Einschleichen (https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Adelung&lemid=E00753)✗