1. Eintrag:
sich von etwas / jemandem distanzieren
Bedeutung:
Beispiele:
- Zwar distanzierte sich die Politikerin inzwischen eidesstattlich und "entschieden" von den Verbrechen und der "Ideologie des Nationalsozialismus". Sie unterließ es aber, ihre Distanz auch nur durch ein bedauerndes Wort glaubhaft zu machen
- Ich erwarte von den Spitzen der beiden Vereine, dass sie sich endlich von den verbalen Angriffen gegen die Polizei distanzieren
- Beispielsweise distanzierten sich Arme, die keine staatlichen Unterstützungen in Anspruch nahmen, von anderen Armen, die dies taten
- Dabei distanzieren sich jene, die Arbeit haben, nicht zuletzt aus "Selbstschutz" von den Erwerbslosen, da diese ihnen das Bild der Fragilität ihrer eigenen Identität entgegenhalten
Ergänzungen / Herkunft:
Er wird oft in der Politik verwendet und wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geläufig. Vorläufer ist die heute ungebräuchliche, irreflexive Form "jemanden distanzieren". Z. B. lesen wir 1924 das Zitat eines Abgeordneten: "Schon durch geraume Zeit hatte ich das Gefühl, daß ich als alter Freikonservativer, mehr und mehr den Kontakt mit den in der Deutschnationalen Partei allmählich immer stärker und extremer hervortretenden Auffassungen verlor. Die Ueberzeugung verstärkte sich in letzter Zeit und gewann reichlich Nahrung aus der Art und Weise, wie man mich offensichtlich distanzierte" Q
Warmuth in: Vorwärts, Morgenausgabe A97, Nr. 192, 20.04.1924, S. 1, Politische Karussellfahrt✗
Siehe auch "zwischen zwei passt kein Blatt Papier"
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