1. Eintrag:
an etwas Anstoß nehmen
Bedeutung:
Beispiele:
- Gelegentlich sind auch nur kurze Sätze erotischen Inhalts gestrichen, an denen der geistliche Leser Anstoß nahm
- An den Tischmanieren des Fremden konnte sie keinen Anstoß nehmen. Er war beim Essen beinahe so aufmerksam, als habe er das gute Benehmen erst spät im Leben gelernt
- Man mag kaum glauben, dass die traditionelle Kunstwelt vor der Jahrhundertwende an diesen Landschaftsbildern Anstoß nahm
- Wenn man als Frau nicht immer freundlich und charmant ist und lächelt, also bestimmte Verhaltensweisen hat, dann wird eher Anstoß genommen, als wenn ein Mann energisch und engagiert und leidenschaftlich seine Position oder seine Interessen vertritt
Ergänzungen / Herkunft:
Im gegenständlichen Sinn wurde er aber auch in der Bedeutung "Hemmnis, Hinderung einer Bewegung, Anprall" verwendet (z. B. das Anstoßen an einen harten Körper). Die in dieser Redewendung genutzte, daraus abgeleitete übertragene Bedeutung "Störung, Ärgernis, Unwille" bedarf keiner weiteren Erklärung.
Seit dem 17. Jahrhundert schriftlich belegt Q
Philipp Jakob Spener: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 168; Johanna Eleonora geb. von und zu Merlau Petersen: Anleitung zu gründlicher Verständniß, der heiligen Offenbahrung Jesu Christi welche er seinem Knecht und Apostel Johanni durch seinen Engel gesandt und gedeutet hat etc, Müller, 1696, S. 15, Sp. 2✗
Vergleiche auch "sich an etwas stoßen"
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