1. Eintrag:
sudeln; herumsudeln; rumsudeln

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Bedeutung:
schmieren; kleckern; unreinlich sein; im erweiterten Sinn: unsauber arbeiten; unsauber / unleserlich schreiben; abwertend schreiben; jemanden diffamieren S
Beispiele:
- Gemalt wird auch, mit viel Körpereinsatz und Lust am Sudeln
- Der Titel "Halloween H 20" klingt nach einem Hustensaft, etikettiert tatsächlich jedoch den inzwischen siebten Film, in dem ein maskierter Psychopath sudelt und schlitzt, was das extralange Küchenmesser hergibt
- Die durch und durch kriminelle Fleischwirtschaft, die ob des größten Profites nicht nur Gammelfleischskandale am laufenden Band produziert. Nein, hier wird auch munter mit BSE-verseuchtem Futtermittel herumgesudelt
- (über Schüler beim Hausaufgaben machen:) Andere setzen sich zwar brav an ihren Arbeitsplatz, doch dann beginnt der Stress: hampeln, schmieren, kritzeln, sudeln, ächzen - bis die Mutter eingreift und erklärt, ausradiert und verbessert
- Da wird gesudelt, flüstert einer dem anderen zu. Hinter Fassaden wird immer gesudelt. So ist der Lauf der Welt. Je heller die Fassade, desto dunkler das Gesudel
- Die Flick-Affäre offenbarte eine Hausse in Betrug und eine Baisse in Moral. Alle hingen sie drin, am tiefsten CDU und FDP, aber auch die SPD hatte gesudelt
- Während er im privaten Gärtchen stochert, suhlt und sudelt sich Reiner Kröhnert durch das politische Sumpfgelände. Genüsslich im Fäkalhumor matschend zelebriert er "Honnis Rache" und den unwiderruflichen Totalabsturz des Politischen ins Private
- Selten hat eine Rechtspraxis wie die des deutschen Familienrechts so erfolgreich an niedere Instinkte appelliert, an Vernichtungswut und sudelnde Häme
Ergänzungen:
umgangssprachlich, abwertend; herumsudeln, rumsudeln: selten (2);
Das Verb "sudeln" (15. Jahrhundert) lässt sich sprachgeschichtlich auf die Wurzeln Sudel = Koch (verwandt mit sieden und Sud) und Sudel = Pfütze, Morast Q zurückführen. Die Vermischung dieser beiden zeigt sich schon in dem alten Ausdruck "Sudelkoch" (unreinlicher, schlechter Koch), der anfangs (16. Jahrhundert) nicht unbedingt negativ gemeint war, aber schon bei Stieler 1691 als "Schmutz- Sau- und Sudelkoch" bezeichnet wird Q
Die übertragene Bedeutung "schlecht arbeiten" finden wir bereits in Brants frühhumanistischem Bestseller "Narrenschiff" aus dem Jahr 1494: "Doch die Arbeit ist nicht, wie sie soll: / Man sudelt Ware jetzt in Eil, / Daß man sie billig halte feil." Q
Heute ist der bildliche Gebrauch eher selten und rankt sich um Bedeutungen des schlechten Verhaltens wie Pfusch, Verunglimpfung, Korruption oder niedere Instinkte.
Siehe auch "jemanden / etwas besudeln"
Das Verb "sudeln" (15. Jahrhundert) lässt sich sprachgeschichtlich auf die Wurzeln Sudel = Koch (verwandt mit sieden und Sud) und Sudel = Pfütze, Morast Q zurückführen. Die Vermischung dieser beiden zeigt sich schon in dem alten Ausdruck "Sudelkoch" (unreinlicher, schlechter Koch), der anfangs (16. Jahrhundert) nicht unbedingt negativ gemeint war, aber schon bei Stieler 1691 als "Schmutz- Sau- und Sudelkoch" bezeichnet wird Q
Quellenhinweis:
Kaspar von Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz ..., 1691, Sp. 1000✗
. Der Bezug zum Nassen oder Feuchten tritt noch heute stark hervor. Heute häufiger in Gebrauch ist "besudeln" (beschmutzen). Kaspar von Stieler: Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs oder Teutscher Sprachschatz ..., 1691, Sp. 1000✗
Die übertragene Bedeutung "schlecht arbeiten" finden wir bereits in Brants frühhumanistischem Bestseller "Narrenschiff" aus dem Jahr 1494: "Doch die Arbeit ist nicht, wie sie soll: / Man sudelt Ware jetzt in Eil, / Daß man sie billig halte feil." Q
Quellenhinweis:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, 1494, übertragen von H. A. Junghans, 1964, Kap. 49✗
. Sebastian Brant: Das Narrenschiff, 1494, übertragen von H. A. Junghans, 1964, Kap. 49✗
Heute ist der bildliche Gebrauch eher selten und rankt sich um Bedeutungen des schlechten Verhaltens wie Pfusch, Verunglimpfung, Korruption oder niedere Instinkte.
Siehe auch "jemanden / etwas besudeln"