1. Eintrag:
etwas wild drauflos tun
Beispiele:
- Ohne zu wissen, von wem er diesen Stift bekommen hat, setzt sich Max hin und zeichnet wild drauflos
- Zu dem Sachverhalt kann ich auch nur den Kopf schütteln, aber bevor hier wild drauflos geklagt wird, sollte die steuerliche Auswirkung beachtet werden
- Da sah er eine Gitarre und spielte wild drauflos
- Beim Obstbaumschnitt darf nicht wild drauflos geschnitten werden. Jeder Baum erfordert, je nach Wuchs, eine ganz individuelle Behandlung
- Er war völlig durchgedreht, schnell griff er zur Pistole und feuerte sofort wild drauflos
Ergänzungen / Herkunft:
Wir finden den Ausdruck seit Anfang des 19. Jahrhunderts: In einem Artikel von 1806 über das Lampenfieber junger Musiker bei ihren ersten Auftritten lesen wir: "... nun misslingt sehr wahrscheinlich gleich vom Anfange irgend etwas, und dies ... setzt sie doch so in Verwirrung, dass sie entweder Fehler auf Fehler machen, oder in einer Art von Desperation (Verzweiflung, Anm.) nur wild drauf los spielen" Q
Allgemeine Musikalische Zeitung, No. 27, 02.04.1806, Sp. 418, in: Allgemeine Musikalische Zeitung, 8. Jg., Leipzig 1806✗
Zu "wild" siehe auch "Das ist halb so wild"
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