1. Eintrag:
ein dickes Fell / eine dicke Haut haben / bekommen
Bedeutung:
Beispiele:
- Ein dickes Fell am Arbeitsplatz bedeutet, einen gesunden Abstand zum Job zu behalten und sich Druck oder Kritik seitens der Vorgesetzten nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen
- Als Veganer muss man sich viele Sprüche anhören und ein dickes Fell haben
- Wer noch kein dickes Fell hat, sollte sich eines zulegen. Denn im Geschäft des Redakteurs/Lektors geht es nicht nur darum, Fehler heimlich still und leise an seinem Schreibtisch im Manuskript zu entdecken und anzustreichen. Nein, diese Fehler müssen auch dem Autor kommuniziert werden
- Damit Sie bei Ihrer Persönlichkeitsentwicklung nichts mehr so schnell aus der Bahn wirft, sollten Sie sich eine dicke Haut zulegen!
- Die Resilienzforschung befasst sich mit Fragen wie: Was hält uns gesund? Und: Was gibt uns Kraft? Oder anders formuliert: Warum haben manche Menschen so etwas wie eine "dicke Haut", an der Belastungen scheinbar spurlos abprallen, und andere nicht
Ergänzungen / Herkunft:
Die Redewendung kommt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf, dabei wurde sie - bzw. die entsprechenden Adjektive "dickhäutig" und "dickfellig" - auch auf körperliche Züchtigung bezogen. So schreibt Johann Friedrich Junius 1778 über die damals übliche Prügelstrafe: "Vielleicht züchtigte ich Aermste mein Kind zu oft; es ward, wie man hierzulande sagt, 'dickfellig'; es war ruhig und folgsam, aber nur erst, wenn ich es wirklich bestraft hatte" Q. Christoph Martin Wieland dagegen verwendet die Redensart in einem etwas anderen Sinn, als er 1772 über die Vorzüge des Landlebens schreibt: "Unvermerkt werden sie eine Menge von Vorurteilen und die dicke Haut der Fühllosigkeit, die sich gleichsam um ihr Herz gezogen hatte, abstreifen; sie werden sich mit neuen Bildern und nützlichen Wahrnehmungen bereichert sehen" Q.
Eine ähnliche Redensart gibt es auch im Französischen: avoir la peau dure (wörtlich: eine harte / feste Haut haben)
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