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etwas aussitzen

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Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn unsere Chefs meinen, den Konflikt aussitzen zu können, haben sie sich getäuscht
- Öffentliche Kritik zu ignorieren und auszusitzen ist unverantwortlich!
- Seinem Naturell entspricht es abzuwarten, die Dinge sich entwickeln zu lassen, die Skandale auszusitzen
- Menschen, die auch im Büro bei der kleinsten Kleinigkeit aus der Haut fahren, können ihren Kollegen das Leben schwer machen. Warum Aussitzen dann die falsche Strategie ist – und was stattdessen hilft
- Wer die Angriffe und Demütigungen in der Opposition so "ausgesessen" habe wie Kohl, sei in der Regierung erst einmal "unangreifbar"
- Wer glaubt, dieses Problem durch Aussitzen lösen zu können, der kann nicht für sich in Anspruch nehmen, den Wählerwillen richtig zu interpretieren
- Es gibt viel zu tun - sitzen wir's aus! (scherzhaft)
- Wissen Sie, politische Unruhe sollte man als Börsianer am besten einfach aussitzen
Ergänzungen:
umgangssprachlich;
Der Ausdruck bezieht sich auf Konflikte, auftretende Schwierigkeiten, die Forderung anderer, tätig zu werden oder zu erledigende Aufgaben, die man aber aus unterschiedlichen Beweggründen nicht angeht. Das Sinnbild ist: Man bleibt so lange sitzen, bis sich die Sache von selbst erledigt hat oder vergessen wird. Dementsprechend ist er heute oft - aber nicht immer (letztes Beispiel) - negativ belegt, weil mit seiner Nennung eine Kritik an dieser Vorgehensweise verbunden ist.
Schon in einer Leichenpredigt aus dem Jahr 1587 kommt das zum Ausdruck: "Der grössest hauffe lasse Gott zürnen / drewen / straffen ... neme sich aber dessen nichts vber all an / sondern gehe drunter hin / als were jhm nichts drumb zu thun / vnnd als könte man Gotte seinen gerechten zorn wol aussitzen" Q
Bis Anfang der 1980er Jahre wurde der Begriff allerdings nicht so oft verwendet Q
Gelegentlich wird "aussitzen" auch in Bezug auf andere Personen verwendet (jemanden aussitzen) in der Bedeutung "einen Konkurrenten durch geduldiges Ausharren im Laufe der Zeit loswerden".
Neben verschiedenen veralteten Bedeutungen Q
Vergleiche auch die sinnbildliche Verwendung von "ausstehen" in der Redewendung "jemanden / etwas (auf den Tod) nicht ausstehen können"
Der Ausdruck bezieht sich auf Konflikte, auftretende Schwierigkeiten, die Forderung anderer, tätig zu werden oder zu erledigende Aufgaben, die man aber aus unterschiedlichen Beweggründen nicht angeht. Das Sinnbild ist: Man bleibt so lange sitzen, bis sich die Sache von selbst erledigt hat oder vergessen wird. Dementsprechend ist er heute oft - aber nicht immer (letztes Beispiel) - negativ belegt, weil mit seiner Nennung eine Kritik an dieser Vorgehensweise verbunden ist.
Schon in einer Leichenpredigt aus dem Jahr 1587 kommt das zum Ausdruck: "Der grössest hauffe lasse Gott zürnen / drewen / straffen ... neme sich aber dessen nichts vber all an / sondern gehe drunter hin / als were jhm nichts drumb zu thun / vnnd als könte man Gotte seinen gerechten zorn wol aussitzen" Q
Quellenhinweis:
Timotheus Kirchner: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen, Jena, 1587, S. 33 (https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/kirchner_leichpredigt_1587/?p=33&hl=aussitzen)✗
. Timotheus Kirchner: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen, Jena, 1587, S. 33 (https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/kirchner_leichpredigt_1587/?p=33&hl=aussitzen)✗
Bis Anfang der 1980er Jahre wurde der Begriff allerdings nicht so oft verwendet Q
Quellenhinweis:
https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=zeitungenxl&norm=date+class&smooth=splin
e&genres=0&grand=1&slice=1&prune=0&window=3&wbase=0&lo
gavg=0&logscale=0&xrange=1946:2022&q1=aussitzen✗
, er hatte früher noch andere Bedeutungen und war auch wertneutral konnotiert im Sinne "bis zum Ende sitzen, abwartend ausharren, etwas überwinden / bis zum Ende durchstehen". Die Bedeutungsverengung fällt in die Amtszeit des Bundeskanzlers Helmut Kohl (1982–1998), der schon mal als "Deutscher Meister im Aussitzen" Q tituliert und deswegen oft kritisiert wurde. https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=zeitungenxl&norm=date+class&smooth=splin
e&genres=0&grand=1&slice=1&prune=0&window=3&wbase=0&lo
gavg=0&logscale=0&xrange=1946:2022&q1=aussitzen✗
Gelegentlich wird "aussitzen" auch in Bezug auf andere Personen verwendet (jemanden aussitzen) in der Bedeutung "einen Konkurrenten durch geduldiges Ausharren im Laufe der Zeit loswerden".
Neben verschiedenen veralteten Bedeutungen Q
Quellenhinweis:
siehe hierzu Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): aussitzen (https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=aussitzen), Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm / Neubearbeitung (https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB2&lemid=A14994)✗
ist das Wort heute auch noch beim Reiten in Gebrauch und bezeichnet das Sitzen im Sattel beim Trab, wobei man sich den Bewegungen des Reittieres anpasst. siehe hierzu Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): aussitzen (https://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=aussitzen), Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm / Neubearbeitung (https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB2&lemid=A14994)✗
Vergleiche auch die sinnbildliche Verwendung von "ausstehen" in der Redewendung "jemanden / etwas (auf den Tod) nicht ausstehen können"
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