1. Eintrag:
(wieder) zur Tagesordnung übergehen
Bedeutung:
Beispiele:
- Wir dürfen angesichts dieser alltäglichen Gewalt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen
- Es wäre fahrlässig, angesichts der nur geringen radioaktiven Kontamination im Außenbereich zur Tagesordnung überzugehen
- Auch nach dem Reinfall geht die Mannschaft zur Tagesordnung über
- Niemand fühlt sich in der Lage, in dieser Situation einfach zur Tagesordnung überzugehen. Wir haben einen Freund verloren. Das ist ein Moment, bei dem man auch im Fußball innehalten muss
- Und nun? Die Republik muss wieder zur Tagesordnung übergehen. Denn die wahren Probleme des Landes sind, auch wenn sich in den vergangenen drei Monaten ein anderer Eindruck aufzudrängen schien, nicht im Schloss Bellevue zu finden
- Die Menschen begannen zu vergessen und gingen zur Tagesordnung über
Ergänzungen / Herkunft:
Oft wird sie negativ verwendet: Wer "zur Tagesordnung übergeht", ignoriert besondere Umstände und verzichtet auf notwendige Maßnahmen, um Missstände zu beheben. Dies klingt schon an in einem Text aus dem Jahr 1797, in dem das Fehlverhalten der französischen Besatzungstruppen beschrieben wird. Weiter heißt es: "Wenn jeder einzelne Ort, der in Schwaben und in Bayern durch die französischen Truppen eben so viel, oder noch mehr litt, auf ähnliche Art seine Schicksale beschreiben ... würde, so würde diese Chronique scandaleuse mehrere Folianten aufüllen, und das Direktorium könnte lange nicht mehr zur Tagesordnung schreiten" Q
Oberdeutsche, allgemeine Litteraturzeitung im Jahre 1797, 10. Jahrgang, Salzburg, Sp. 372✗
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