1. Eintrag:
wo die Liebe hinfällt ...

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Bedeutung:
Beispiele:
- "Was findet die bloß an ihm? Die passen doch gar nicht zusammen" - "Tja, wo die Liebe hinfällt!"
- Sie meinten, sie hätte etwas Besseres verdient, jemanden aus ihren Kreisen. Aber wo die Liebe hinfällt ...
- "Die beiden sind jetzt ein Paar!" "Echt?" Paul fasst sich an den Kopf. Billi und Anna kichern. "Tja, wo die Liebe hinfällt", meint Billi
- Ein schwarzer Schwan aus Münster wurde im Jahr 2007 bundesweit bekannt, da er sich in ein Tretboot verliebt hatte. Tja, wo die Liebe hinfällt...
- "Unvorstellbar! Dafür war Arietta nicht der Typ. Schon rein äußerlich hätten die beiden doch nicht zueinander gepasst. Pignato war nicht gerade ein Adonis." "Wo die Liebe hinfällt", meinte Aldo und grinste. Collotti blieb ernst. "Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Liebe ausgerechnet da hingefallen ist"
- Wo die Liebe hinfällt, da kann der Verstand nichts machen
Ergänzungen / Herkunft:
Dabei handelt es sich eigentlich um einen Halbsatz, häufig ist der Nebensatz "da wächst kein Gras mehr", was ausdrückt, dass man bei Verliebtsein alles andere nicht mehr beachtet ("Liebe macht blind").
In Sammlungen des 19. Jahrhunderts finden wir auch das auch Sprichwort "Wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen und wär es ein Misthaufen" Q
J. Eiselein: Die Sprichwörter und Sinnreden des des deutschen Volkes in alter und neuer Zeit, Freiburg 1840, S. 424; Karl Simrock: Die deutschen Sprichwörter, Frankfurt a. M. (1846), S. 343; Wander [

Die Vorstellung der Liebe als unberechenbare Fügung steht im Gegensatz zu den Botschaften von Partnervermittlungen, die Partnervorschläge mittels Algorithmen berechnen, bei denen Faktoren der Ähnlichkeit eine große Rolle spielen ("Liebe ist kein Zufall"). Ob es zu einer Liebesbeziehung kommt und wie lange sie hält, hängt allerdings von unzähligen Faktoren ab wie Attraktivität, (finanzielles) Sicherheitsangebot, Alter, Geruch, Liebenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Ähnlichkeit (z. B. Humor, Interessen), Häufigkeit des Kontaktes, Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, Bildung, Angebot an alternativen Partnern, Grad der Selbstoffenbarung, Erfahrungen aus früheren Beziehungen, Verträglichkeit, Kommunikationsbereitschaft, Vertrauen, Toleranz, Respekt, gemeinsame Erlebnisse u. v. m. Q
vergleiche hierzu: Dieter Frey (Hrsg.): Psychologie der Sprichwörter, Weiß die Wissenschaft mehr als Oma?, Berlin Heidelberg 2017, Kap. 9✗
Man kann also sagen: Es ist kompliziert. Und das ist wahrscheinlich auch gut so, denn wo sonst bliebe der Zauber des Geheimnisvollen und Rätselhaften, der der Liebe anhaftet? Und so gilt in Bezug der hier genannten Redensarten und Sprichwörter das, was für die meisten Sprichwörter gilt: Man sagt sie dann, wenn es eben passt
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