1. Eintrag:
zu etwas kommen wie die Jungfrau zum Kind

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Bedeutung:
etwas bekommen, ohne etwas dafür getan zu haben; an etwas überraschend / ganz ahnungslos kommen; zu etwas durch Zufall kommen
Beispiele:
- Wie die Jungfrau zum Kind bin ich zu meinem Job als Regierungssprecherin gekommen
- Die Lösung kam, wie die Jungfrau zum Kind, unverhofft
- Wie die Jungfrau zum Kind kamen die meisten Opfer des 1988 entdeckten Hepatitis-C-Virus (HCV) zu ihrer Ansteckung, von der rund ein Prozent aller Österreicher betroffen sein dürfte
- Eigentlich bin ich zu den Kräutern gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Als es noch Flohmärkte in Brodenbach gab, fand ich dieses alte zerfledderte Buch mit verschiedenen Rezepten und Kräutern darin
- War er zu Klara gekommen wie die Jungfrau zum Kind? Ja, das stimmte. Er hatte nicht um sie geworben, er hatte sie nicht erkämpft
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Die Jungfräulichkeit der Mütter großer Persönlichkeiten ist ein altes Motiv des griechischen und asiatischen Kulturraums. Beispielsweise soll Alexander der Große (356-323 v. Chr.) durch einen Blitzstrahl empfangen worden sein. Auch die katholische Kirche hält am Dogma der jungfräulichen Geburt Q fest und überhöht es gleichzeitig, insofern sie auch die Virginität der Kirche und des Priestertums daraus ableitet.
Die Redensart leitet sich von dieser Vorstellung ab: Ohne etwas getan zu haben (also Sex gehabt zu haben), kommt die Frau zu einem Kind. Da das in der Realität nicht möglich ist, wird die Redensart oft als ironische Anspielung beschrieben, hat sich aber mittlerweile zu einem Idiom ohne spöttischen Unterton verfestigt. Sie setzt eine im Sinne der Aufklärung distanzierte Haltung zur Erzählung von der unbefleckten Empfängnis voraus und ist seit 1922 belegbar Q, nach Küpper aber schon seit dem 19. Jahrhundert geläufig Q
Die Redensart leitet sich von dieser Vorstellung ab: Ohne etwas getan zu haben (also Sex gehabt zu haben), kommt die Frau zu einem Kind. Da das in der Realität nicht möglich ist, wird die Redensart oft als ironische Anspielung beschrieben, hat sich aber mittlerweile zu einem Idiom ohne spöttischen Unterton verfestigt. Sie setzt eine im Sinne der Aufklärung distanzierte Haltung zur Erzählung von der unbefleckten Empfängnis voraus und ist seit 1922 belegbar Q, nach Küpper aber schon seit dem 19. Jahrhundert geläufig Q
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